Zum Inhalt

Cyanotypie (Separatverfahren)

Anna Atkins, Papaver (Oriental), cyanotype, 1853.

Materialien und Chemikalien

Materialliste

Allgemein

  • 2 Overhead-Projektoren OHP mit je einer Glasplatte, welche die Glasfläche des OHP abdeckt
  • ggf Stoppuhr
  • Je ein Kistchen mit Federn und anderem Material zur Herstellung von Fotogrammen • Ca. 30 Filterpapiere, zugeschnitten auf das Format A5

Arbeitsplätze

  • Arbeitsplätze mit Zeitungspapier abdecken
  • Pro Arbeitsplatz je 3 Entwickler-Schalen auf die Korpusse verteilen
  • bei jeder Schale eine Kunststoff-Pinzette
  • Pro Arbeitsplatz ein Fön

Abzüge 1 und 2

  • je 1 Entwickler-Schale mit einer Kunststoffpinzette legen

Abzug 3

  • 1000 ml 30% Lösung (Gewichtsprozente) von grünem Ammonium-Eisen(III)-citrat (300 g in 700 ml Wasser)
  • 1000 ml 1% Lösung von Kaliumhexacyanidoferrat(II) (10 g in 1000 ml)
  • 1000 ml Wasserstoffperoxidlösung (10 ml H2O2 conc in 1000 ml)- Zeitungspapier

Sicherheit

Sicherheitshinweise

L

Durchführung

Beschreibung

Herstellung von Fotogrammen oder Fotografien

a) Sensibilisierung des Papiers

  1. Achten Sie darauf, dass das Zimmer verdunkelt ist, Sie aber noch etwas sehen können. Tauchen Sie das Papier in die Sensibilisierungslösung (Ammoniumeisen(III)–citrat), bis es vollständig durchtränkt ist.

  2. Nehmen Sie das Papier vorsichtig aus der Lösung, lassen Sie die überschüssige Flüssigkeit abtropfen, und fönen Sie das Kartonstück vorsichtig bei mittlerer Wärme, bis es trocken ist.

b) Belichtung 3. • Fotogramm: Legen Sie geeignete Gegenstände wie Vogelfedern, Blüten oder Blätter auf den Hellraumprojektor, legen Sie das sensibilisierte Fotopapier darauf, und beschweren Sie das Ganze mit einer Glasplatte. • Fotografie: Legen Sie ein Negativ auf den Hellraumprojektor, legen Sie das sensibilisierte Fotopapier darauf, und beschweren Sie das Ganze ebenfalls mit einer Glasplatte.

  1. Schalten Sie den Hellraumprojektor ein, und belichten Sie für 80 Sekunden.

c) Entwicklung 5. Geben Sie das belichtete Fotopapier in die Schale mit der Entwicklerlösung (Kali-umcyanoferrat (II), und bestreichen Sie die belichtete Oberfläche des Fotokartons vorsichtig für eine Minute mit der Farbrolle. Damit entfernen Sie wasserlösliches Berliner Blau, das bei Überbelichtung entsteht

  1. Ziehen Sie sich Handschuhe an, und legen Sie Ihre Cyanotypie in die Schale mit der Wasserstoffperoxid-Lösung. Jetzt erscheint das blaue Bild.

  2. Waschen Sie das Bild unter dem schwach fliessenden Wasserhahn für 2 Minuten und trocknen Sie es vorsichtig mit einem Fön, oder hängen Sie es an den Wäsche-ständer

Hinweise

Anleitung

Lösungen zu den Fragen:

1. Vor- und Nachteile

Beim Standardverfahren der Cyanotypie wird anstelle von Ferro(II)-Cyanat das Ferro(III)-Cyanat verwendet wird, das bereits zur lichtempfindlichen Emulsion gegeben wird. Dadurch entsteht das Berliner Blau bereits bei der Belichtung: \( 3 \ Fe^{III}_{(aq)} + Fe^{III}_{(aq)} + 3 [Fe^{III}(CN)_6]_{(aq)} \leftrightarrows {Fe^{III}_4[Fe^{II}(CN)_6]_3}_{(s)}\) \

a) Welche Vorteile könnte dieses Verfahren haben?

Die gebildeten Fe3+-Ionen reagieren bereits während der Belichtung mit den \( [Fe^{II}(CN)_{6}]^{4–}\) -Ionen, sodass Berliner Blau gebildet wird. Damit kann der zweite Entwicklungsschritt eingespart werden, was das Verfahren vereinfacht.

b) Welche Nachteile könnte dieses Verfahren haben? Berücksichtigen Sie dabei, dass beim Standard-Verfahren ein zusätzliches FeIII –Ion benötigt wird; die Konzentrati-on an Eisenionen also eher tief ist.

Im zweiten Entwicklungsschritt unseres Verfahrens findet eine Fällung von Berliner Weiss innnerhalb des Papiers statt. Damit wird gewährleistet, dass das im dritten Schritt gebildete Berliner Blau mit den Fasern verbunden wird.
Wird dieser Schritt weggelassen, wird das Berliner Blau vor allem an der Oberfläche gebildet. Es ist somit nicht mit den Papierfasern verbunden, sodass ein grosser Teil davon beim Wässern weggespült wird.

2. Elektronenanregungen

Bei der Cyanotypie kommen zwei Arten von Elektronenanregungen vor: Während des Vorgangs und danach. Beschreiben Sie die wesentlichen Unterschiede.

  1. Bildung von Berliner Blau: Die Elektronenanregung findet im lichtempfindlichen Ammoniumeisen(III)-citrat statt, wobei das Elektron nach der Anregung nicht in den Grundzustand fällt, sondern vom Fe2+-Ion aufgenommen wird, sodass ein Fe3+ -Ion gebildet wird. Die Anregung führt zu einer Redox-Reaktion, wobei sich die Stoffe chemisch verändern.
  2. Entstehung der Blauen Farbe in Berliner Blau: Beim Zurückfallen des Elektrons nach der Anregung durch gelbes Licht wird blaues Licht abgegeben. Berliner Blau verändert sich dabei nicht, d.h. die Anregung führt im Gegensatz zur Bildung von Berliner Blau nicht zu einer chemischen Reaktion.

Todo

Todos

Check

Benötigt Check